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21.04.2012

Anti-ACTA-Proteste die Zweite

Filed under: Politik und Philosophie — Schlagwörter: , , , , , , , , , — BenBE @ 16:25:43

Bereits am 11. Februar gab es eine größere Demonstration gegen ACTA in Kiel, aber wie das bei unliebsamen Themen in der Politik so ist, kommen diese schneller wieder, als einem manchmal recht ist. Und so stand auch bereits für den Am 25. Februar der Termin für eine weitere Demonstration fest.

Ausgangspunkt war – wie bereits bei der vorherigen Demo – der Asmus-Bremer-Platz nur Unweit der Toppoint. Im Gegensatz zur vorigen Demo waren wir nur zu fünft, was aber angesichts der nur Begrenzt zur Verfügung stehenden Transparente kein Problem darstellte. Auch diesmal waren einige der Anwesenden bereits sehr früh vor Ort, so dass im Vorfeld der Demo noch Zeit für andere Dinge bliebt.

Kurz nach 14 Uhr setzten wir uns dann in Bewegung, verzichteten aber auf die firesigen Umwege, da diesmal weder Markt noch ausreichend unbeteiligte Passanten in der Nähe greifbar waren. Auch diesmal waren wieder unzählige Masken anzutreffen, wobei diesmal auch eine Reihe von Parteien – darunter die Linke – versuchten, mit ihren Fahnen die Piraten visuell unterzubuttern.

Die Ausbeute an guten Sprüchen war im Vergleich zur ersten Demo geringer, aber bemerkenswert war dennoch, dass es zahlreiche neue Sprüche zu beobachten gab, was sich nicht zuletzt auch dadurch begründet, dass die Menge der Anwesenden Menschen wider Erwarten eine etwas andere war. Wider Erwarten schon allein deshalb, da auf Grund der recht abstrakten Thematik eher damit zu rechnen war, dass zu beiden Demonstrationen nur jeweils die bereits mit der Thematik vertrauten Gruppen auftauchen würden. Glücklicherweise waren dann aber doch eine ganze Reihe neuer Gesichter anzutreffen, auch wenn etwa die Hälfte der ungefähr 600 Teilnehmer aus bekannten Gesichtern bestand. Somit waren bei dieser zweiten Demonstration binnen kurzer Zeit wieder ähnlich viele Teilnehmer aktiv, was angesichts des Themas bereits ein großer Erfolg ist, da es zeigt, dass eine gewisse Aufklärung über die Thematik erfolgt ist.

Neben relativ offensichtlichen Anspielungen auf andere Werbesprüche, gab es auch wieder eine ganze Reihe von Internt-Meme zu beobachten.
Gib ACTA keine Chance
Bei den Internet-Meme wäre da zum Einen „Occupy All the Things“ zu nennen, aber auch der verzweifelte Hilferuf an unsere Regierung:
GOVERNMENT, Y U NO LISTEN TO US?

Gegen 14:30 setzte sich der Demo-Zug dann nach einer kurzen, nahezu unverständlichen Ansprache in Bewegung. Und hier gibt es dann doch die erste wirkliche Kritik: Auch wenn wie im vorigen Abschnitt beschrieben viele neue Leute für das Thema sensibilisiert wurden, so fehlte es dann doch an ausreichend Vorbereitung bei vielen, um die Thematik auch an weitere Leute heranzutragen. Oder um es anders zu formulieren: Die akustische Performance war einfach nur mies, kaum eine der Parolen funktionierte und verständlich geworden sein wird kaum einem Außenstehenden, was dieser seltsam hinter Masken stehende Zug von Menschen nun so recht wollte.

Am Verständlichsten waren, basierende auf den Transparenten da wahrscheinlich noch die Forderung nach Wertung des Menschen über andere Wirtschaftsinteressen
Menschen vor Profit!

Während eine der wichtigeren Punkte, nämlich die Förderung der Künstler statt die weitere Gängelung dieser eher im Hintergrund blieb und nur auf wenigen Transparenten zu finden war.
Für die Kunst, gegen ACTA

Die allgemeine Laufrichtung wurde dann aber doch noch treffend dokumentiert:
Sie verlassen Demokratie; ACTA (Diktatur) voraus

Nach knapp einer Stunde kam der Demozug dann wieder an seinem Ausgangspunkt an, wo es noch einmal eine kurze Ansprache gab. Von hier ging es dann – abweichend vom üblichen Vorgehen – zweigeteilt weiter: Während die eine Hälfte unserer Gruppe vor Ort verweilte, ging die andere Hälfte vorübergehend zur Toppoint, um dort weitere Exemplare der zu verteilenden (und dafür viel zu knapp bemessenen) Flyer herzustellen. Diese wurden dann unter dieser Gruppe aufgeteilt und jeweils paarweise verteilt. Hierzu ging es absichtlich in Umwegen einmal durch den Schrevenpark, wodurch ein Großteil der durch den Zwischenstopp entstandenen Flyer auch bereits wieder verbraucht wurde.

Die Flyer selber vermittelten hierbei den nötigen Hintergrund, um den vn einigen Transpareten zu lesenden Ausverkauf von Grundrechten nachvollziehen zu können:
Bürgerrechte, 70% Nachlass
Auch eine der zentralen Forderungen der Demonstration wurde basierend auf den Transparenten in dieser dezentralen Verteil-Runde genauer erläutert: Die Forderung nach weniger Einschränkungen für Künstler, anstatt mehr Kontrolle und Bevormundung.
A free world WITHOUT ACTA restrictions!

Pünktlich zur Ankunft am Punkt der Abschlussveranstaltung auf dem Asmus-Bremer-Platz verteilten wir dann auch unseren letzten Flyer, womit einige aus unserer Gruppe nicht mehr gerechnet hatten. Somit war die Demo zwar im Vergleich zur ersten Demo wenig gut durchgeplant, durch die gecrowdsourcete Flyer-Verteil-Aktion aber zumindest in Ihrer Außenwirkung deutlich nachhaltiger.

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