Nicht nur andere ziehen um, sondern auch ich hab mich auf neue Hardware mit mehr Leistung begeben. Das hatte aber neben der zusätzlich dringend nötigen Leistung auch eine Reihe anderer Gründe. Auch ich werd mich da einfach einmal anschließen, und Stillschweigen darüber bewahren, warum es mich von Netclusive weg, hin zu meinem neuen Provider OVH verschlagen hat.
Nach dem ich ja bereits im Vorfeld des Umzuges gezeigt habe, wie man einen vServer an die Kotzgrenze treibt, war ich regelrecht positiv davon überrascht, als auf der neuen Hardware Seitenaufrufe mindestens zehn mal schneller getätigt wurden. Aber gut, alles der Reihe nach.
Da bei meinem neuen Provider keine Lizenzen für Confixx angeboten werden, und selbst wenn sie welche hätten, dies einen Aufpreis von etwa 7-10 Euro bedeutet hätte, was nahezu genauso teuer noch einmal wie der Server an sich geworden wäre, hab ich mich zusammen mit einem Kumpel auf die Suche begeben, ob es nutzbare Alternativen gibt, die auch mit mehren Benutzern auf einem Server korrekt funktionieren und nebenbei einen Großteil der sonst anfallenden Konfigurationsarbeit abnehmen können. Hierbei sind uns insbesondere 2 Systeme ins Auge gefallen, die nicht nur vom Layout, aber auch von ihrer Funktionalität den geforderten Funktionsumfang abdecken konnten.
Der erste Kandidat der es in die engere Auswahl geschafft hatte, war SysCP. Neben einer angenehm gestalteten Oberfläche, die grafisch ruhig etwas mehr aus sich machen könnte, bietet dieses Tool eingebauten Support für IPv6 und ist für Debian und Gentoo als fertiges Paket erhältlich.
Weiterhin in die engere Auswahl geschafft – und schließlich auch das rennen gemacht – hat es ispCP Omega. Das System überzeugt durch eine sehr aufgeräumte Konfigurationsoberfläche, die durch eine sehr gute Gliederung auch Neulingen den Einstieg vereinfacht. Das System verhält sich beim Schreiben der Konfigurationsdateien recht konservativ und ermöglicht es einem, auch eigene Änderungen in Konfigurationsdateien aufzunehmen. Was bisher leider fehlt, ist Support für IPv6. Hier gilt es selber Hand anzulegen, was aber auch eine Reihe anderer Probleme bedurften, auf die ich während der Konfiguration gestoßen bin. Dazu erzähl ich aber demnächst noch mehr, da dies sonst etwas zu weit führt.
Nachdem somit die Wahl für eine Verwaltungsoberfläche gefallen war, ging es an den Umzug; d.h. Erneuern der komprimierten Version des Server-Abbildes, um dieses auf den neuen Server zu schieben (ging nicht wesentlich schneller als im Probelauf), kopieren der Sicherung und Einordnung auf dem Zielserver – und nicht zuletzt das Feintuning der Konfiguration.
Nach dem die meisten Websites auf dem neuen Server als lauffähig angesehen werden konnten, wurde das DNS mal eben umgezogen, was auf Grund des extra für den Umzug stark herabgesetzten Cache-Timeouts für einen Großteil der Nutzer binnen 10 Minuten erfolgte, war der einfachste Teil geschafft.
Da ich zuerst jedoch bei einer Seite nur eine von zwei Domains umziehen konnte, hatte ich einen richtig netten Vergleich zwischen altem und neuem Server. Während der alte Server noch am Seitenaufbau war, konnte ich auf dem neuen Server die Seite noch einmal 10fach neuladen. Irgendwie muss sich ja ein Dual-Intel mit Atomkraft äußern 😉
Wie versprochen werd ich die Tage noch ein paar mehr Details zum Umzug bekanntgeben, da eine ganze Reihe von Problemen (wenn nicht alle – laut Murphy) auftraten, die auch für andere Server-Admins von Interesse sein dürften.
Bis dahin kann ich aber schon einmal sagen, dass ein Großteil der Umzugsarbeit hoffentlich getan ist, so dass ich mich hoffentlich bald auch einmal wieder ausruhen kann.