Nachdem mich das ständige Offline-Sein beim Bewegen von A nach B irgendwie ein wenig gestört hat, habe ich mich jetzt die Tage dazu durchgerungen, die seit Monaten angedachte SIM-Karte eines von einem Kumpel für diese Zwecke empfohlenen Anbieters zu organisieren. Da die Vertragsbedingungen des Anbieters aber vorsehen, dass man in regelmäßigen Abständen auf bestimmte SMS reagieren muss, hätte es nun zwei Lösungen gegeben: Entweder ständig die Karte aus dem Netbook ständig herausnehmen, oder aber versuchen, direkt über das GSM-Modem im Netbook einen adequaten Ersatz zu finden, der mir die vom Anbieter (oder anderen) zugesandten SMS auf dem Netbook verfügbar macht.
Und Dank Linux hatte da schon jemand etwas vorbereitet: Ein Tool namens wammu, was ein grafisches Frontend für eine Bibliothek libGammu und deren Python-Implementierung python-gammu bereitstellt. Bevor die SIM-Karte eintraf, hatte ich mit diesen Tools auch bereits etwas herumgespielt, allein mein GSM-Modem wollte er zuerst nicht so recht erkennen, auch wenn ich ihm so mehr oder minder bereits vorgekaut hab, worum es sich bei diesem ominösen Gerät an /dev/ttyUSB2 handelt.
Legt man aber die SIM-Karte direkt in das Netbook ein und startet die Telefon-Suche über das Programm erneut, dauert es zwar genauso eine Ewigkeit bis das Programm wieder reagiert, aber anschließend bekommt man 2 Telefone präsentiert, die ihm zwar beide unbekannt vorkommen, aber wie GSM-fähige Elektronikschaltungen reagieren. Bei diesen erkennt er zudem welcher Hersteller diese verbockt hat, aber um was für ein Modell es sich dabei handeln mag, möchte wammu nicht verraten. Eine Nachfrage in den Device-Details verrät aber, dass die interne Kennung, IMSI, sowie die anderen wichtigen Details korrekt erkannt werden.
Also Wammu auf die SIM-Karte loslassen, PIN eingeben und von der SIM die SMS abrufen: Treffer. Zwei Nachrichten. Eine, die sagt, dass mein gewünschter Tarif aktiviert wurde und eine zweite, die mich recht herzlich bei meinem Anbieter willkommen heißt. Na dann, auf zu dem Punkt, der bereits funktioniert: UMTS.
Network-Manager geöffnet, Breitband aktiviert, Verbindungsdaten laut Webseite eingetragen und die Verbindung gestartet. Auf der Konsole einen Ping an eine Known-Evil IP abgesetzt und Antwort erhalten. Scheint zu gehen.
Bliebe nur noch zu klären, ob ich mir per Hand die Mühe mache, die Anbieter-SMS zu beantworten, oder dies auch automatisiere. Aber das wird sich zeigen. Dank python-gammu dürfte die Automatisierung nicht allzu schwer sein. Und zur Not gibt es da noch einen gammuSMSd, der eine gewisse Automatisierung ermöglichen können soll. Alles mal in Ruhe schauen.
Von welchem Anbieter sprichst du hier? – Ist das nicht eine seltsame Bedingung, dass man auf die Anbieter-SMS antworten muss?
Kommentar by mgoe — 12.03.2011 @ 18:19:29
Da es hier weniger um den Vertrag, als viel mehr um das Programm für Linux ging, habe ich das bewusst weggelassen. Es handelt sich bei dem Tarif um einen werbefinanzierten, bei dem man bei Beantwortung der SMS/Mails den Vertrag (Prepaid) kostenlos für’s Surfen verwenden kann. Ist AFAIK derzeit der einzige, der diese Art von Tarifen im Angebot hat.
Kommentar by BenBE — 13.03.2011 @ 19:12:18